Radioprojekt

 

Radio machen: meint erstens das Handwerk lernen; dann die Phantasie bemühen; dann die radiophone Form finden; und zuletzt über das Getane reflektieren. Die Möglichkeit zur Meinungs-Äußerung ist keine Selbstverständlichkeit; wohl ist von Zensur hierzulande keine Rede, doch ist der Zugang zu einem Massenmedium wie dem Radio beileibe nicht allen gesellschaftlichen Gruppen möglich.

Die w@lzistInnen haben sich dieses demokratische Recht – mit Unterstützung des polycollege – genommen und eine schöne runde Sache daraus gemacht. Mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit machen die w@lzistInnen Radio, nehmen die high-tech-Ausstattung samt Radio-Studio einfach in Besitz; sind lästig und anspruchsvoll.

Was mich an den Radio-Projekten bisher sehr beeindruckt hat:

  • Dass fast alle vollmundigen Versprechungen eingelöst wurden („ich mach den Beitrag vollständig fertig, und wenn ich da noch 3 Stunden sitzen muß!“, oder: „Ich kümmere mich um die Musik für die Sendung!“; oder: „Ich organisiere gratis-Eintrittskarten fürs Gewinnspiel!“).
  • Dass die Sendung „polysunrise“ in der Arbeitsperiode der w@lz mehr HörerInnen erreichte als zuvor.
  • Dass die boys and girls nicht nur im Studio goschert waren, sondern auch vor dem Mikrophon, und glücklicherweise vor allem wenn es um die Gestaltung des „Hörspiels“ ging.
  • Dass die Größe der Gruppe die Arbeitsfähigkeit nicht über Gebühr beeinträchtigte
  • Dass von vielen Jugendlichen die eigene nachlässige Disziplin kritisiert wurde: Und dennoch Woche für Woche eine lebendige Sendung zu hören war, die nicht nur den unmittelbar Beteiligten Spaß gemacht hat, und die mehr HörerInnen als die üblichen Verdächtigen erreichte.

Was ich hoffe:

  • Dass ich niemandem die Freude an der Selbstdarstellung im Radio genommen habe.
  • Dass die Jugendlichen in ihrer Meinung bestärkt wurden, dass sie sich immer und überall für die Meinungsfreiheit einsetzen und auch als Sprachrohr für die fungieren können, die nicht über ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen.


Und zuletzt wünsch ich mir: Dass alle genau so neugierig bleiben, wie sie es mir oft und oft in diesem Projekt nachgewiesen haben.
Herbert Depner

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